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Vorträge



Vortragsreihe in Kooperation mit dem Fraunhofer UMSICHT und dem Wissenschaftsforum Ruhr e.V.

Ort: LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg

1 € Eintritt, freier Eintritt in die Ausstellung ab 17 Uhr.

Am Vortragsabend ist die Ausstellung bis 18.30 Uhr geöffnet.


Dienstag, 28.8.2018, 18.30 Uhr

Referent: Dr. Walter Hauser, LVR-Industriemuseum

Vom Land der Zechen zu Sonne und Wind? Im Dezember 2018 schließt die letzte Steinkohlenzeche Deutschlands. Dieses Ereignis hat Symbolcharakter in Zeiten der „Energiewende“ und ist Anlass den Blick zurück auf die wechselvolle Geschichte der Energie zu werfen.

Im Zentrum steht die Energielandschaft an Rhein und Ruhr. Sie illustriert mehr als jede andere europäische Region, wie die intensive Nutzung von Energieressourcen eine Kulturlandschaft prägt. Hier schlägt seit 200 Jahren das Herz des deutschen Energiesystems, wurden Machtkämpfe um Kohle, Öl und Kernkraft ausgetragen. Diese Region hat einige „Energiewenden“ erlebt und steht mit der aktuellen Energiewende wieder vor tiefgreifenden Veränderungen. Davon erzählen Relikte und Landmarken – Mühlen und Stauseen, Halden, Tagebaue, Schornsteine und Kühltürme in der Region.

Walter Hauser erzählt in seinem Vortrag die spannende Geschichte der Energielandschaft an Rhein und Ruhr als Abfolge von Umwälzungen und deren Folgen für Mensch, Gesellschaft und Umwelt. Denn der Wandel der Energiesysteme birgt Möglichkeiten, Chancen und Risiken auf globaler Ebene. Zur Diskussion steht am Ende die Frage, ob in Zeiten des Klimawandels bisherige Entwicklungen zukunftsfähig sind.

Dr. Walter Hauser ist promovierter Wissenschaftshistoriker und seit 2009 Direktor des LVR-Industriemuseums. Dort leitet er das Projekt VISION 2020, die Neugestaltung der Zinkfabrik Altenberg und deren Umfeld.


Dienstag, 11.9.2018, 18.30 Uhr

Referenten: Simon Jenniches, Joachim Liesenfeld, RISP e.V., Forschungsgruppe ABS-Gesellschaftlicher Wandel und Innovation

Im Rahmen der Energiewende und des Umbaus der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien wächst die Bedeutung der Regionen. Die Handlungsmöglichkeiten der Regionen variieren, allein schon in Folge unterschiedlicher naturräumlicher und siedlungsstruktureller Gegebenheiten. Die Regionen müssen ihr Potenzial analysieren, Ziele und Maßnahmen festlegen, dies ist auch eine politische Aufgabe. Am Beispiel der StädteRegion Aachen und dem "Energieplan Aachen 2030" wird in dem Vortrag exemplarisch dargestellt, wie sich eine Region dieser Aufgabe stellen kann.

Joachim Liesenfeld und Simon Jenniches sind wissenschaftliche Mitarbeiter des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen. Das RISP beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit der Forschung zur Nachhaltigkeit, unter anderem in einem Projekt zur Klimafolgenanpassung der Emscher-Lippe-Region (dynaklim) und einer Machbarkeitsstudie zu einem unter Tage Pumpspeicherwerk nach dem Ende des Bergbaus auf Prosper-Haniel in Bottrop.


Dienstag, 25.9.2018, 18.30 Uhr

Referent: Dr. Mark Andreas Andor, RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Spätestens seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 und dem Ausstieg aus der Kernenergie, ist das Wort „Energiewende“ in aller Munde. Die politische und mediale Diskussion dreht sich dabei vor allem um den Kernenergieausstieg, die Mittel zur Förderung der erneuerbaren Energien sowie den aktuell vielfach diskutierten Ausstieg aus der Kohlekraft. Weniger Aufmerksamkeit hat hingegen die Frage, was die Energiewende für private Haushalte bedeutet und wie sie diese mitgestalten können. Wie können Haushalte von der Energiewende profitieren? Welche Kosten haben sie zu tragen? Wie können Einzelne die Energiewende unterstützen?

Mark Andor stellt in seinem Vortrag aktuelle Erkenntnisse aus seinen Forschungsprojekten vor und diskutiert mit Ihnen, wie die privaten Haushalte die Energiewende mitgestalten können.

Dr. Mark Andor ist Diplom-Volkswirt und promovierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Thema „Staatliche Eingriffe im Elektrizitätssektor“. Seit 2012 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kompetenzbereich „Umwelt und Ressourcen“ am Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstitut und als Leiter von Forschungsprojekten tätig, unter anderem für die Deutsche Forschungsgesellschaft, den schweizerischen Nationalfond, für Landes- und Bundesministerien oder die Stiftung Mercator. Seit 2013 arbeitet Mark Andor auch als Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg-Essen.


Dienstag, 9.10.2018, 18.30 Uhr

Welche Zukunftstechnologien benötigt die Energiewende?

Referent: Prof. Dr. Ing. Görge Deerberg, Fraunhofer UMSICHT

Die Energiewende ist eine Herausforderung für die Wissenschaft. Die Rohstoff- und die Energieversorgungssysteme haben sich in vielen Jahren bis zum heutigen Erfolg entwickelt. Sie sind in Europa eine Basis für Wohlstand und Frieden, wie es ihn in keiner Epoche zuvor gegeben hat. Nun stellt die Energiewende in Deutschland eine der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte dar. Die geforderte Wende von einer fossil und atomar geprägten Welt zu einer nachhaltigen Versorgung geht dabei weit über die Frage der Versorgung mit elektrischem Strom hinaus.

Im Vortrag wird aus Sicht des Wissenschaftlers auf die Anforderungen der Politik und den Stand der zukunftsfähigen Lösungsansätze eingegangen. Daraus leitet sich ab, welchen Beitrag die Forschung zur Energiewende leisten kann.

Prof. Dr. Ing. Görge Deerberg ist seit 2006 stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und Professor für Umwelt- und Prozesstechnik, an der Fakultät Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum.


Dienstag, 23.10.2018, 18.30 Uhr

Wie kommen wir ohne Kohlenstoff aus?

Referent: Prof. Dr. Ing. Görge Deerberg, Fraunhofer UMSICHT

Die Energiewende soll bewirken, dass weniger Kohlendioxid unsere Atmosphäre belastet und Klimawandel und Erderwärmung eingeschränkt werden. Nun wird Kohlenstoff aus Kohle, Erdöl und Erdgas in vielen Bereichen benötigt: Zum Heizen, zum Autofahren, zur Stromerzeugung und für viele Alltagsprodukte. Am Ende der Nutzung wird Kohlendioxid ausgestoßen. Derzeit wird die Vermeidung von Kohlenstoff, die Dekarbonisierung, in Wirtschaft und Gesellschaft kritisch diskutiert.

Aber wie kann Kohlendioxid vermieden werden? Wo brauchen wir Kohlenstoff, wo können wir ihn ersetzen? Was bedeutet das für uns?

Prof. Dr. Ing. Görge Deerberg ist seit 2006 stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und Professor für Umwelt- und Prozesstechnik, an der Fakultät Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum.